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Bl​ä​tterwald

by Rask

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1.
Auftaktspiel 01:54
Jetzt geht es richtig los, das Tape war nur der Beginn, mit den dicken Flows, denn ich mach’ nur noch mein Ding, sekundenschnell werden Festplatten gehijackt, wenn Rask in Runden bellt, Messlatten für Style setzt, die Gedankenwelt mein Paradies voller Fantasie, bin meist blank, kein Geld macht mich zum kranken Gee, hab’ auf Witze keinen Bock, besitze keine Glock, und hab’ andern Scheiß im Kopf, wenn ich Reime dropp’, zum Beispiel wie man im Leben etwas bewegen kann, viele scheitern lebenslang, ich mach weiter und klebe dran, bis sich herumspricht, ich mach das nur zum Spaß, bin nicht mehr hungrig, doch still‘ meinen Durst in Bars, Rap ist speckig geworden, fett und verdorben, und presst sich Dreck aus den Poren für lechzende Horden, kurzum, ein fieser Fettsack, zu viele Mitesser, lassen miesen Dreck ab, doch schwiegen sie besser, werf’ den Dreck mit Elan weg wie schmierige Fässer, und zieh den dreckigen Kahn back in tiefe Gewässer, zurück zu Rap mit Substanz, zurück zur Essenz, zu den scheppernden Drums und zurück zu den Jams, statt das leere Gerede im Fernsehen, das mich langweilt, will ich mit Herz und auch Seele erzählen, was mich antreibt, dafür nehm‘ ich das Mic in die Hand und leg’ mich ins Zeug, mit meinem Verstand, denn dieser Vibe fehlt mir oft heut‘... Cuts: „Let’s start it like this, son.“
2.
Verehrte Damen und Herren: Mein Name ist Rask, will heut den Saal nicht leeren, ich starte mit Raps, Peace an euch, ich prahle gern in smarteren Tracks, mit deepem Zeug nah und fern für Bares und Schecks, meistens abgebrannt und leider stadtbekannt, was Musik anbelangt, kriegt nur die Gema allerhand, wählt die Entertainer-Ambulanz, wenn ihr Sorgen habt, kein Thema macht mir Angst, weil ich stets noch Worte hab’, verfass’ Gedanken klar, garantiert den ganzen Tag, markant wie kein anderer, der Bass pumpt punchiger, in einer Tour, ich pack’ Elan in Songs, meistens mit der Ruhe, bleibe in der Spur wie Straßenbahnwaggons, mach’ es euch mit Reimen zur Zeit meistens nicht leicht, Style gefällig? Nein? Dann geht weiter und schweigt, denn der Mist, den ich quatsch’, ist keineswegs seicht, doch es reicht mir völlig, wenn ich bloß einen erreich’. Refrain: Mein Name ist Rask, ich bin heut’ Abend am Set, Leute sagen sich jetzt, mein Herz schlage für Rap, ich spanne mein Netz, als ob’s nichts anderes gäb’, für den Wechsel der Laufbahn ist es lange zu spät, Mein Name ist Rask, ich bin heut’ Abend am Set, Leute sagen sich jetzt, mein Herz schlage für Rap, ich benutz das Alphabet, denn ich fand meinen Weg, für den Wechsel der Laufbahn ist es lange zu spät. Cuts: „Everywhere that I go brothers know my fucking name!“ Yo, ich schieß’ los mit Reimfluss, Eastcoast beeinflusst, Minusrapper reden in miesen hohlen Lines Stuss, setz’ was dagegen, dieser Dreck ist ungenießbar, erweck’ Sätze zu Leben, verhext wie Voodoo-Priester, lautmale Texte auf Beats, ohne Auflage, bei Aufnahmesessions geschieht’s, ohne Ausnahme, hauptsache der Scheiß besitzt Flow und Aussage, jederzeit gewitzt, wenn ich bei Shows dick auftrage, gebt mir ’n Mikrofon und ’ne miese Beatgranate, genau wie diese hier, damit ich ohne Ziel losstarte, Rask One, ich setz an wie Wagenheber, feil’ an Texten mit Geheimrezepten wie Apotheker, Kamera, Action, Zeit wird belohnt, ich jage nach Sätzen, die ich mit Reimen verton’, und hinterfrag’ sie dann, kein Plan warum ich das tu, wenn ich nichts zu sagen hab, verstumm ich im Nu. Refrain Bridge: Wer hatte Reime parat, wenn irgendwo eine Session war? Und wer war meistens am Start bei vielen Shows wie ein Besessener? Mein Name ist Rask, ich vergrab’ mich in Tracks, rock die Party bis sechs, in der Hand ’ne Flasche voll Becks, auf der Bühne, in der Cypher, werd’ nicht müde, voller Einsatz, Übung macht den Meister, als Schüler war ich begeistert, ich häng’ daran, so lang’ ich denken kann, Jahre am Ball und auf gar keinen Fall am Ende, Mann, abseits von Hypes, denn dafür hab ich keine Zeit, schwimm’ mich frei von Scheiß mit starker Beinarbeit. Licht aus, Kopf an, denk’ mir Geschichten aus, improvisier’ spontan, hauptsach’ es gibt Applaus, doch scheiß auf Fame, erst kommt die Leidenschaft, wenn ich am Mic aufdreh’ und schrei’ aus voller Leibeskraft, deshalb steh’ ich vor euch und leg mich ins Zeug, hab diesen Weg nie bereut, weil’s mich bewegt bis heut’, leg’ mein Herz in Zeilen, bring’s mal eben ins Reine, beschreib Schmerz haarklein, zwäng’ mein Leben in Reime. Refrain Cuts
3.
Boppo: Wir kannten uns von Anfang an, und ich dachte wirklich das hält für ’n ganzes Leben lang, verdammt, was ist passiert, dass sich uns’re Wege trennten, einfach auseinandergeh’n wie alte Latschen beim Trampen, jeder klare Gedanke, der kein Bock mehr auf dich hatte, vermisst deine Unberechenbarkeit wie Mathe, könnt ich doch bloß wie damals auf dich bauen, würd’ dich gern’ mal wiederseh’n, blindes Vertrauen. Rask: Früher spürte ich dich in all’m was ich tat, in Clubs in dichtem Qualm nach ’nem harten Tag, seh’ uns noch für Parties in fremde Städte fahr’n, damals wollt’ ich Action haben, jetzt fehlt Elan, ja, die Zeit ging rum und nun schweig’ ich stumm, häng’ alleine rum, denn mir fehlt Begeisterung, so komm zurück, ich steh’ zu dir und leugne nie, was bin ich ohne dich, du meine Euphorie. Refrain: Bitte melde dich! Ey, wo steckst du denn? Meine Welt zerbricht, denn du lässt mich hängen, ich denk’ an dich, plötzlich warst du weg, Schmerz blendet mich, doch es hat kein’n Zweck! Bitte melde dich! Ey, wo steckst du denn? Meine Welt zerbricht, denn du lässt mich hängen, ich denk an dich, plötzlich warst du weg, Schmerz blendet mich, doch da war’s zu spät! Boppo: Wir ham’ den ganzen Tag Basketball gezockt, und abends egal in welchem Jugendzentrum gerockt, heut’ behauptet meine Faulheit ständig, ein kleines Bäuchlein wär’ nicht schlimm und wirke männlich, mein Diätplan erinnert mich an dein Fehlen, doch anstatt mich für dich im Fitnessstudio zu quälen, bleib’ ich zu Haus ohne Motivation, und sag’ Servus, mach’s gut, geliebte Kondition. Rask: Einst wusste ich mit dir wirklich nichts anzufangen, heutzutage nehm’ ich jede Chance dankend an, mit dir habe ich mich durch jeden Tag geträumt, lag im Park bis neun und hab mich da gebräunt, damals war alles ganz relaxt, doch was ist jetzt? Termine spannen mich ein wie ’n getarntes Netz, außer Ruhe, hab ich alles was ich brauche, nur dich gute Zeit seh’ ich höchstens auf der Uhr. Refrain Boppo: Kurze Rede und langer Sinn, mein Kopf ist voll von dir, doch ich krieg’s nicht hin, ich will dich rauslassen und doch bei mir behalten, vergess’ deine Ideen durch mein Haushalten, gerade du hast ’n Recht auf eigene Meinung, auch wenn alle anderen schrei’n: Geschlossene Abteilung, du bist und bleibst meine liebste Inspiration, gibt’s was schöneres, als kreativ sein am Mikrofon? Rask: Weißt du noch, du und ich vor vielen Hundert Peeps? Die Crowd jubelte, aus den Boxen pumpten Beats, alles was ich anfasste, gelang sofort, auf den Jams bekam ich alle naselang Support. Und wie sieht es jetzt aus? Jeder Tag ’ne Niederlage, wenn ich mich wieder frage wie lang’ ich dies ertrage, für noch mehr Frust wird meine Welt zu klein, so bitte melde dich, Erfolg, und stell dich ein. Refrain
4.
5.
Rask: Licht erlischt und taucht meine Welt in tausend Farben, getarnt in der Dunkelheit lauern lauter Fragen, die mich beunruhigen und bei Nacht dort draußen warten, kaum zu schlafen, lässt mich über Tag auch erlahmen, nicht mal todmüde kann ich einfach schlafen gehen, da ich meist wach bleibe vor lauter Schafe zählen, Schlaf ist mit dem Tod verwandt, deshalb meide ich ihn, ich nutz’ den Moment, Gedanken schreibe ich hin, leide am Sinn (des Lebens), den ich leider nicht find’, ruhige Gedankenströme schlafen und gleiten dahin, verwandeln sich bei Strömung schnell in reißende Flüsse, statt beruhigend zu stimulieren wie schmeichelnde Küsse, werden gebirgig, abwegig, streifen die Küste, und schicken meine Wenigkeit sogleich in die Wüste, ich irre als Nomade über fremde Gedankenpfade, Unruhe implantiert Paranoia wie ’ne Hanfplantage, Nebelschwaden (der Angst) rauben mir den Lebensatem, und lassen mich im Ungewissen wie alte Redensarten, will mich fallen lassen, doch Gedanken halten mich fest, deshalb bleibe ich wach und beschall’ mich mit Stress, in der Stille der Nacht werden diese Bilder entfacht, Erinnerungen zieh’n auf Gedanken wild in die Schlacht, sie halten mich wach, auch wenn ich bald nicht mehr kann, wie ich die Fäden über mein Sein geballt in der Hand. Refrain: Ich schließ’ die Augen und suche den Schlaf, doch finde ihn nicht, auch wenn der Körper Ruhe bedarf, Insomnia, Dunkelheit, Licht, Gedanken sprießen, und strömen ins Hirn: Wie kann ich die Schranken schließen? Der Geist ist wach, das Fleisch ist schwach, kurz vor leichtem Schlaf wird das Leid entfacht, Insomnia, Dunkelheit, Licht, Gedanken sprießen, und töten mein Hirn: Wie kann ich die Schranken schließen! Rask: Ich krieg’ die Augen nicht zu, bei dem unglaublichen Tun, es ist als ging’ ich jede Nacht raus für den Ruhm, auf schmalen Gedankenpfaden statt zu Hause zu ruh’n, geh’ ich wandern, gegen Schmerz bin auch schon immun, viele schweben gen Wolke sieben, ich laufe in Schuh’n den steinigen Pfad nachtblind ins Auge von Doom, introvertiert in dumpfer Stille lausch’ ich dem Blut, als sei Sekundenschlaf für meinen Geist Pause genug, reflektiere Bilder, die vorbeirauschen wie ’n Zug, abtauchen mit Schwung und schließlich aufbrausen zum Flug, schnelle Schnittfolgen und Visionen rauben den Mut, einzuschlafen, im meinem Kopf staut sich die Flut, Gedanken rasen rastlos, getrieben durch lautlose Wut, fokussier’n Alltagsprobleme, schon wird drauflos gezoomt, Geistesblitze zucken auf, die immer wilder werden, still versterben Ruhepunkte, die diesen Film auswerten, bunte Impressionen überlasten das Schmerzprogramm, weil hier keine Ausgeglichenheit zum Schwerpunkt kam, hinter Nervenbahnen meditativ versteckt gefangen, lauert das Signal der Ruhe, was man nicht verstärken kann, das Blut kocht, da Unruhe in den Adern pulsiert, und den Körper zittern lässt, als wenn die Startbahn vibriert, die stille Nacht ist hell erleuchtet durch lauter Lichter, der Kopf ist mein Knast und absolut ausbruchssicher. Refrain Soundtrax: Ich schau auf die Uhr mitten in der Nacht, mach’ die Augen zu, doch ich bleibe hellwach, möchte schlafen geh’n, kann’s nicht versteh’n, das System, kann vor Müdigkeit kaum steh’n, der Mund nur am gähnen, geh’ ins Bad, Wasser läuft, die Augen tränen, und mein Bauch der fühlt sich an wie bei ’ner Frau die Wehen, der Körper schmerzt vom Fuß bis zu den Zähnen, Schmerzen überall, vom Kopf bis zu den Zehen, hab’ was gehört, lauf’ durchs Zimmer schau’ aus dem Fenster, schwarze Limousinen, Bankiers oder Gangster, oder Polizei, CIA, FBI, Politik oder nur Securities von Roy Makaay, kein zurück ins Bett, Licht aus, Schlafenszeit, lieg’ allein im Bett, vermiss’ den Schlaf zu zweit, doch es wird Zeit, bald wird’s schon wieder hell, Fenster zu, Ohropax, jetzt aber schnell, die Straßen still, doch beim Nachbarn klingt’s wie im Bordell, noch ein Schluck Gin, doch er schmeckt wie Sprit von Shell, das kann nicht sein, ich bild’ mir alles ein, immer noch im Bett allein und fang fast an zu wein’n, doch statt zu weinen, fang ich lieber an zu schreiben, schreib’ die Sorgen auf in Form von Reimen, Line für Line und mit Liebe zum Detail, vierundzwanzig Stunden schlaflos, vierundzwanzig Zeilen. Refrain
6.
Rask: Ich denk’ zurück an alte Zeiten, als ich noch Hunger hatte, und zurück an all die tighten Tracks auf Tape und auf Platte, doch Zeit ging ins Land, so vieles hat sich geändert, hab’ in Cyphers gebrannt, jetzt wird durch Gassen geschlendert, wie viele Heads, die für Raps keine Zeit mehr hatten, denn der Körper wird älter und der Geist erwachsen, nicht mehr 24/7 Rhymes und smoothe Beats, verbring’ viel Zeit allein, weil Kraft in der Ruhe liegt, und ich gar nicht mehr auf jedes Plakat und Poster will, sondern abends eher relaxt zuhaus’ auf dem Sofa chill’, oder ich feil’ am Rechner an Beats bis die Festplatte voll ist, und kritzel’ Sätze auf Sheets bis die Textkladde voll ist, mal isses fett, mal weniger, weil ich nur gelegentlich rapp’, hauptsach’ der Seele tut’s gut, Rezept gegen den Stress, das ist mein Geheimnis: Rap bildet mein Gegengewicht, auch wenn’s Freizeit frisst, bringt er mei’m Leben das Licht, quasi als Motor, das wird sich wohl niemals mehr ändern, es gibt kein’ Rückschritt und Rücktritt, wie man erkenn’ kann, denn ich bleib’ down mit dem Mist, das möcht’ ich jetzt beton’, egal was ich nun mach und wo ich jetzt auch wohn’. Bridge: Ob hoch motiviert oder abgeklärt, der Drang zu flowen wird vom Takt genährt, es ist zwar anders als früher, doch damals wie heute, bin ich down mit dem Scheiß und halt’ ihm Treue. Cuts: „Back in the day. Nothing do to me what this music does.“ Tingwa: Es fühlt sich an wie vorgestern im Keller von Tommy K, als mich Rap endgültig packte, der Sack noch unbehaart, die Stimme grad erst gebrochen, es war kurz vor neunzig, Hip Hop noch spannend und New York, na, weniger freundlich, seitdem is’ die Leidenschaft permanent im Handgepäck, quasi olympisches Feuer, immer heiß, wenn angesteckt denn obwohl ich nicht mehr jede Woche auf Ausgrabung bin, a.k.a. digge, steckt in mir längst noch kein Bausparer drin, Zeiten ändern sich, der Plattenschrank füllt eine Harddisk, auf Vinyl klingt der Signalton, nichts mehr mit knarzig, steh’ nicht mehr auf Brettern sondern an stählernen Rädern, spiele Dubstep und Breaks, für Hardliner schwerer Verräter, doch der letzte Song des Tages ist neun von zehn gesprochen, der Boom und der Bap stecken bei mir in jedem Knochen, nie mehr Soul beim Sex, die Ohren ständig auf Samplejagd, betreib’ grad aktive Mundhygiene: Dentagard, und so steh’ ich hier bei R-A-S-K im Arbeitszimmer, auf unser beider Hinterköpfe wird die Kahlheit schlimmer, doch hat er vollkommen Recht, denn es ist damals wie heute, am Mikrofon sind meine Partner auch Freunde. Cuts: „And yesterday was like today.“
7.
8.
Syntax 03:44
Ich setz’ den Stift an und lasse blaue Tinte fließen, und werde mein Gift dann in blasse raue Winde gießen, Rask schreibt mit Konzept und feilt am Content, bis jeder Rhyme den Kopf sprengt, auch wenn Zeit davonrennt, schreibe sehr ehrlich, Texte voll Pein und noch mehr Witz, doch bleibe gefährlich, bis jeder Reim auf der Snare sitzt, setz’ nicht auf künstliche Texte, da weniger mehr ist, setz’ auf die Syntax von Sätzen, die ewig bewährt ist, pack’ Visionen ins Versmaß mit korrekten Zeilenlängen, schaff’ Fiktionen meist sternklar, die Grenzen mit Reimen sprengen, fantasiere wild, wenn Kopfkrämpfe Gedanken verrücken, quantisiere Silben in komplexen Jamben auf Rhythmen, schmiede Gedankenstränge zu flüssigen Schwertern, denke sie meist ganz zu Ende in düsteren Kerkern, mein Textüberschuss gärt zu schlüssigen Werken, ich design’ Rap-Überfluss fern von üblichen Werten. Refrain: Ich setze Sätze, packe Wahnsinn in Phrasen, schreib beste Texte, ack’re hart jeden Abend, zerfetze Zettel – voll von kranken Gedanken, setz’ sie zu Sätzen, die mich gespannt in den Bann zieh’n, ich setze Sätze, packe Wahnsinn in Phrasen, schreib beste Texte, ack’re hart jeden Abend, hab’ Stress und Action – und das schon seit Jahren, schreib’ täglich Smash-Hits, die stark sind wie Fahrtwind. Achte auf Atempausen, die immer passgenau sind, treibe stark im Aufwind mit Texten, die hart und schlau sind, stilistisch einwandfrei, wenn ich Reime schreib’, fern von Einheitsbrei, auch wenn ich so alleine bleib’, brauch’ nichts als ’nen Kugelschreiber und ein Blatt Papier, dass ich, falls ich ’ne gute Zeit ab mit ein’m Satz verzier’, schmiere Satzzeichen, die über Beat und Takt gleiten, positioniere Schlagzeilen, die für mich liebend arbeiten, sitz’ samt Schreibblock am Schreibtisch zu einer Seance, tauche tief in Tränentäler und finde Reime in Trance, quetsche Silben zu Salven, die davonfliegen wie Schwalben, und Schmerzen lindern wie Salben, wenn sie sich entfalten, scheiß’ auf Flussbegradigung, ich brech’ mit Konvention, sammle Luft zum Atmen und sprech’ ins Mikrofon, Rask formt Flussverläufe zu sonischen Wellen, und macht glücklich wie Frusteinkäufe aus verbotenen Quellen. Refrain Ich verschiebe Satzbausteine, verzicht’ auf Kraftausdrücke, nehm’ sie wie Pflastersteine und dicht’ vertrackte Stücke, schlage Brücken und lege meine Parts auf Rhythmen, switche zwischen alten Mythen und den Alltagstücken, selbst mit kalten Füßen bring’ ich meine Hand zum Glühen, wenn ich das Alphabet im Sturme nehm’ wie Wanderdünen, signiere Meisterwerke auf Pergament mit ’nem Federstrich, jeder, der den Wert erkennt, denkt das geht ja nicht, jeder Text ein Tag, jeder Tag ein Kapitel, ich denke nach und verwende sprachliche Mittel, schärfe Bilder, die Gedanken auslasten, und scherze wilder bis alle ausrasten, schicke Denkanstöße über die Datenautobahn, glied’re Textabschnitte und hab’ dabei auch ’nen Plan, sende auf jeder Frequenz meine Knowledge-Essenz, damit jeder, der’s noch nicht kennt, mit den Ohren empfängt. Refrain
9.
Spiegelblick 02:52
Gedächtnis-Rekonstruktion will nicht mehr gelingen, was ich noch weiß, dass ich mal an Versen hing, doch mein Wissen über mich selbst ist sehr gering, ich weiß ehrlich schon gar nicht mehr wer ich bin. Refrain: Verrate mir, wer bin ich? Wer bist du? Wer bist du? Wer bin ich? Was macht den Unterschied zwischen dir und mir? Zusammen wirken wir auf DIN A4 Papier. Verrate mir, bist du ich? Bin ich du? Bin ich du? Bist du ich? Komm schon sage mir, sind wir eine Person, wo wir uns doch besser kennen als den eigenen Sohn? Wer bist du? Ewiger Verlierer, Außenseiter, der einstmals einsam, zu oft zu Haus allein war, Hosen ausgeleiert, fürs Posen kaum die Eier, auch mit Einsatz schaffst du’s niemals aus’m Schneider? Oder doch Freund mit allen, echter Siegertyp, dem, nie betrübt, nichts als Glück und Liebe blüht, Star, der morgen noch glüht, in der Startelf mit Stammplatz, sonniges Gemüt, das stets Bargeld zur Hand hat? Wer bist du? Arbeitnehmer mit stumpfem Tagesschema, und Laune nicht zu liften wie kaputte Wagenheber, der morgens aus der Tür stürzt, wenn’s noch dunkel ist, und nach Hause hetzt, wenn die Stimmung unten ist? Oder anders doch Tagedieb, der macht was er will, der im Park rumliegt, nicht lang’ fackelt wie’n Grill, immer drauflos, Träumer, der sich treiben lässt, und aufschiebt, was sich morgen noch entscheiden lässt? Ich weiß es nicht... Refrain Wer bist du? Lebemann mit Bewegungsdrang, stets sein’ Weg gegangen, denn das Leben regt ihn an, der’s genießt in vollen Zügen auf Wolke sieben, auch wenn Wolken sich trüben, wird Erfolg nicht versiegen? Oder doch bloß Angestellter mit Kündigungsfrist, der sein’ Job gründlich versieht, da ’ne Pfründe für kriegt, Typ, der vorm Monitor sitzt, aus dem Fenster blickt, sich die Welt erklickt, Mut bei ebay längst vertickt? Wer bist du? Ein Macher mit geschäftigem Sinn, gleich was, du lässt es gelingen, scheffelst Gewinn, Chef darin, dein Ding zu spinnen und voranzutreiben, ohne auch nur ansatzweise unter Angst zu leiden? Oder hadernder Zweifler, im Kopf nicht frei, rasender Eifer reißt dir den Kopf entzwei, Familie und das, doch was hast du sonst schon erreicht, weil du lieber verharrst, bis manche Chance verstreicht? Ich weiß ich es nicht... Refrain
10.
Rask: Für mich war Rap Religion, hab’ an den Quatsch geglaubt, seit Jahren rapp’ ich schon, doch Rap hat abgebaut, Heads ham’ nichts mehr im Schädel, das ist andere Crowd, wär’ Hip Hop ’n Mädel, hätt’ ich gern’ ne andere Braut, erst vor wenigen Jahr’n ham’ viele mit’ rappen begonnen, jetzt ist die Szene im Wahn, aus’m Ghetto gekommen, ich hab’s überdacht, kann den Dreck nicht mehr ertragen, wie über Nacht hat mir Rap nichts mehr zu sagen, einst hieß es „keep it real“ bei den Idealisten, heut’ ist Kies im Spiel, weil Leute lieber mehr dissten, Rapper quasseln viel Dreck über Gagen und Sex, Phraseninzest und Marketing-Gags charten im Netz, gesteuert von Managern, welche die Fäden zieh’n, bescheuert und längst im Wahn woll’n sie Klischees bedien’n, ich muss aus dieser Szene flieh’n, raus aus diesem Knast, und dann meiner Wege zieh’n, ohne Riesenlast. Refrain (2x): Sucht ihr den Vibe? Und findet ihn nicht? Flucht ihr und schreit? Wenn der Himmel aufbricht? Nutzt diese Zeit! Schindet Euch nicht! Groovt mit und bleibt! Wir bring’n neues Licht! Rask: Ich will Hammersound und das nich’ für Kohle tun, fick den Underground, der nachahmt was Idole tun, statt Parolen stumm nur zu wiederholen, setz ich Visionen um, die donnern wie Kanonen, Bumm, doch steht zurzeit leider nur die Scheiße im Blickpunkt, Biter geh’n ans Mic mit sehr peinlicher Dichtung, ich wünsch’ mir ehrliche Bars voller Seele auf Beats, statt gefährlicher Stars und Gerede vom Kiez, nur die Gangsterthemen tritt man ausführlich breit, Entertainment kostet uns Glaubwürdigkeit, wer hat den neu’sten Beef, wer führt heute Krieg, was man der Meute gibt, erzielt, dass man Beute kriegt, diesen Wahnsinn belegen all diese harten Kollegen, statt Fragen zu regeln, starten Sie Fehden, immer mehr Banausen sind von dem Scheiß entzückt, aber wer da draußen bringt den Vibe zurück? Refrain (2x) Onkel Dom: Ey, ich hab’ dir den Vibe nur geborgt wie ’ne Platte, und jetzt hat das Teil eine ordentliche Macke, echt, und sein Style is’ gegorene Kacke, ’ne verborgene Sache wie dein Ohr von der Kappe, nur noch ein Klumpen ohne Wert gepeinigt und bocklos, und so am Boden zerstört wie der Eimer Karl Ottos, drum zockt er dein buntes Gefährt, greift dann den Nosknopf, legt um und macht kehrt heim zu sein’n paar Locos, der arme Racker is’ aber mager geworden und dürr, er wartete Tage um Tage vor meiner Tür, stand stramm und gerade, im Garten, ja sogar Spalier, ohne zu nagen zu haben oder ein Bier, so nahm ich den armen Knaben auf’s Sofa zu mir, und gab’ ihm im Warmen zu laben an Obst und an Tier, aus dem Garten der Smarten die Oktober-Mixture, er hat gar nix vertragen, war hacken und flog bis zur mir, raus aus dem Graus und dem weirden Erlebnis, so baut’ ich ihn auf wie die Türme bei Tetris, das schrauben und aufnehmen trainierten wir täglich, bald bouncte das Haus wieder wirklich erträglich. Refrain (2x) „Onkel Dom, Mr. Rask, come on, come on, forget the rest.“
11.
12.
Ihr da oben, jetzt im Ernst, was mach’ ich in dieser Welt? Irgendwie raff’ ich nichts davon was ihr mir erzählt? Mein Kopf brummt, da mir Liebe mehr gibt als mieses Geld, wollt ihr echt verlangen, dass meine Hoffnung niemals fällt? Was zählt? Wer was mit wem und vor all’m welches Problem hat? Weiß hier irgendjemand exakt wo er zu stehen hat? Was bin ich als Sterblicher wert, wenn innerer Wert nicht zählt? Wie soll ich klare Gedanken fassen, wenn Schmerz mich quält? Treib’ wie Motten umher, auf der Suche nach Licht, viele verspotten mich sehr, doch was sind Ruf oder Pflicht? Ich tapp’ im Dunkeln am Kraterrand in rabenschwarzer Nacht, nur ein Schritt bis zum Abgrund und trage an der Last. Refrain: Weiß überhaupt jemand, was wir unter Verständnis verstehen? Ist’s nicht längst so, dass wir kein Verhängnis mehr sehen? Ist es so schwer aus dem eigenem Gefängnis zu fliehen? Ich frage euch, ich frage euch. Weiß überhaupt jemand was wir unter Verständnis verstehen? Ist’s nicht längst so, dass wir kein Verhängnis mehr sehen? Ist es so schwer aus dem eigenem Gefängnis zu fliehen? Ich frage euch: Wann wird der Wahnsinn endlich vergehen? Seht ihr, weshalb Leute wie ich Texte voller Fragen schreiben? Kann der Mensch statt zu streiten nicht den Starrsinn meiden? Hilft es unserm Geist im Reinen dabei klar zu bleiben? Will der Alltag mich immer wieder in den Wahnsinn treiben? Warum verspürt der Mensch Angst vor dem Unbekannten? Und weshalb verdammt bleibt der Sinn des Lebens unverstanden? Es gab viele Propheten, die sich den Mund verbrannten, doch keine, welche die Wahrheit zwischen Stumpfsinn fanden. Warum trägt jeder ’ne Schutzschicht? Aus falscher Umsicht? Oder weil er Angst hat, dass sich seine Sorge rumspricht? Man kann sich hinter Glauben verstecken, Hände falten sich leicht, von mir aus kann alles verrecken, denn sie schalten sich gleich. Refrain Muss ich leben als würd’ ich von Schlacht zu Schlacht eilen, wenn sich immer dieselben die Pfeiler der Macht teilen? Ich versteh’ schon, jeder will sich den eigenen Mund vergolden, doch warum gelten dabei Verbrecher als unbescholten? Was such’ ich dazwischen, wenn’s doch alle am Besten wissen? Anscheinend geht’s in diesem Spiel nur mir echt beschissen. Wie soll denn Fortschritt stattfinden, ohne Verständnis zu pflegen? Was bilden wir uns ein, niemand hat unendlich zu leben. Sind wir menschliche Wracks fern von göttlicher Lichtgestalt? Oder erlang’n wir Erleuchtung durch den höchsten Kiffgehalt? Ich weiß es nicht, doch suche das gleißende Licht, dabei gilt eigentlich, Beschränktheit und Durchblick beißen sich.
13.
Blätterwald 01:41
Immer noch am schreiben. Der Stift in der Hand. Blätterwald. Ich weiß noch genau, wie das hier alles begann, es setzte mich in Brand und zog mich rasch in den Bann, jetzt bin ich nur noch süchtig nach sich reimenden Zeilen, gib mir ein Beatgerüst und ich kleide es ein, in feinstes Design so wie maßgeschneidert, feil’ an Rhymes, solange ich noch Spaß dabei hab’, in krak’ligen Lettern, als wär’ ich besessen, brüt’ über Stapeln von Blättern, als könnt’ das Berge versetzen, ich fighte und fighte mich durch den Blätterwald, wenn ich Seite um Seite mit mein’ Raps gestalt’, und zieh’ von Spiel zu Spiel ohne Lohn oder Spende, viel zu viel Papier ging mir dabei schon durch die Hände, doch ist mir Kohle egal, mir ging es stets um Kunst, in der Welt von Kopf oder Zahl ist mein Weg Vernunft, bin Fan geblieben, weil ich mit Rap kein Geld verdien’, früher träumt’ ich nur davon durch die Welt zu zieh’n, heut’ reise ich geistig, meistens am Schreibtisch, und schlafe nie zeitig, denn Zeit vertreibt sich, oft bis tief in die Nacht, erst dann sitzt alles perfekt, und ist es vollbracht, dann fall’ ich ins Bett – Blätterwald.
14.
Nur Worte 02:51
Refrain (2x): Nur Worte von mir, blaue Schrift auf Papier, teilt die Sorgen mit mir, Tinte trifft auf A4, fließt durch’n Stift auf Papier, horche in dir, schalt’s Licht aus, schon sprechen Worte mit dir. Mit lauter Stimme spricht er aus’m Kopf raus zu mir, und berauscht die Sinne, blaue Tinte tropft auf’s Papier, er formt sich mit glattem Strich auf’m Blatt zu Schrift, ein Einfall hält den Takt in Griff, wie Schatten Licht, die Hand verzagte nicht, sie packte den Stift, und schrieb ’nen Text in Sekunden bei flackerndem Licht, ausgefeilte Ideen im Sinn gaben ihm Schliff, und stärkten ihn, so dass er jede Frage zerbricht, mit barscher Kritik, wie ein Schlag ins Gesicht, viele war’n angepisst, doch er war zu gewitzt, denn als Perfektionist, verbind’ ich Schema mit Sinn, un’ doch steckt in dem Mist noch viel Seele mit drin. Refrain (2x) Wie oft hab’ ich Sätze in langen Nächten ausgefeilt, und mit den Besten am Ende mächtig ausgeteilt, doch noch öfter hab’ ich unzählige Seiten zerrissen, und fand den kläglichen Rest meistens beschissen, denn mein allergrößter Kritiker ist mein Verstand, und doch führ’ ich den Stift sicher mit meiner Hand, so viel was mich beschäftigt, setz’ mich hin und schreib’, als hätt’ ich keine Wahl, bis Texten Sinn entsteigt, selbst wenn ich niemals die Welt mit Worten veränder’, bleib ich gelassen, entspannt und sorg’ mich nicht länger, jedes Wort findet den Weg in die Ohr’n der Empfänger, und kommt ans Licht wie Geschichte unterworfener Länder. Refrain (2x) Cuts: „A king with words.“
15.
WWW 03:37
Als ich rausging, bliebt ihr im Kinderzimmer sitzen, doch Freestyles komm’n aus’m Kopf, nicht den Fingerspitzen. Wann rafft ihr’s nur? Rap funktioniert nicht mit Tastatur, ich buch’ online und schicke euren Quatsch zur Kur, ihr protzt im Netz auf GIFs, JPEGs und Bitmaps, doch eigentlich ging’s nur um Spraycans und Sixsteps, und Crowds zu kochen durch Shows wie Bomben, statt gestandene MCs ohne Flow zu fronten, Rask am Mic, es ist Zeit, ihr geb’ euch ruffen Style, und diese Schwingung reißt euren Quatsch entzwei, es gehört mehr dazu als zwanzig Tage zu rappen. Wer bist du? Musst dich hinter Masken verstecken, für diesen Leichtsinn muss ich nun mal gleichzieh’n, ich kenn’ Hip Hop von Jams und ihr nur als Livestream, unberechtigt die Kritik, die Neider hier anbring’, doch um das zu checken, fehlt leider das Plug-In. Refrain (2x): W – Ihr seid nicht weltweit vernetzt. W – Ihr versteht nicht die Welt meiner Raps. W – Ihr nehmt euern Dreck leicht zu wichtig. WWW – Wack, weich und witzig. Ich sag’ euch den Kampf an, per Mail mit Viren-Anhang, das war nur’n Anfang, bitte, hier der Schlachtplan, das ist harter Shit, ihr seid &$!#%, denn ich reprogrammiere Fans wie Java Script, und spüre euch auf in sämtlichen Suchmaschinen, nehm’ Hürden in Kauf, um zu brennen wie Flugbenzin, Ihr quatscht immer gleichen Scheiß, ich bin saugenervt, denn wie MP3 Files seid ihr kaum von Wert, habt nur die Hälfte bekommen beim Datentransfer, selbst eure Kumpels finden euch zu schlagen sei fair, ihr macht im Netz auf krassen Hengst nackt im Benz, doch habt schon längst, verlor’n bezüglich Taktfrequenz, bleibt unter meiner Geschwindigkeit, ich schärf’ die Waffen, bring’ Euch Pimpfen Leid, ist das so schwer zu raffen? Träume aus HTML lass’ ich an Fakten zerschellen, fast schon zu schnell, lösch’ ich eure Datentabellen. Refrain (2x) Sucker stürzen ab wie der Explorer und Netscape, keiner erzählt mir was, wenn’s um Worte und Raps geht, ich zieh’ zu euren Websites wie Wanderheuschrecken, besuche euch dort, wo auch die anderen Toys rappen, Rask rockt im Rampenlicht als Held, der smart ist, und ihr hockt in der Dunkelheit, auf Netzwerkparties, zur Information: das Leben ist keine Animation, ich seh’ das Netz als Job und im Reimen Faszination, feil’ Texte bei Nacht mit Styles zu Mörsergranaten, und werd’ dafür nur die besten Wörter verbraten, der Rap-Schuft macht sich in Tracks Luft, selbst im Suff, und führt’n Feldzug, solang’ bis euer Dreck verpufft, ihr bleibt namenlos, jetzt lass’ ich Granaten los, als wär’ mein Name Giftgas, keucht ihr atemlos, stell’ euch mit harten Flows und in jedem Wort bloß, Jungs, wenn Ihr reden wollt, bitte geht in Talkshows. Break Ihr könnt mich zutexten, rumlästern, noch so gut flexen, ich post’ zuletzt dann euern Tod in der News-Section, fick’ euer System, jeder Verse ’n trojanisches Pferd, und zieh’ den Stecker, wenn ihr panisch versterbt. Cuts: „You know you never seen no real life fame, so you’re lookin’ for some recognition through a screen name.“
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Ich lass’ die Scheiße hinter mir und lass’ mich inspirieren, entflieh’ dem Winter hier, denn ich will nich’ mehr frieren, will nur fort von denen, die bloß pöbeln und lügen, and’re Orte sehen, so zieh’ ich wie Vögel gen Süden, und ich bleib’ für immer weg, das ist ganz gewiss, ich bin jetzt weg, glaubt nicht, dass ich mein Land vermiss’: da sich bis auf Sites im Internet doch gar nichts ändert, viele bleiben in ihr’m Bett, damit der Kahn nicht kentert, doch ich will mein Leben ändern, durch’n Regen schlendern, und heut’ verweg’ne Länder auf neuen Wegen entern, ehrlich, ich lass mich von Stress nicht mehr ficken, ich will springen von Klippen, in Gesichter blicken, und ’n Lächeln geschenkt bekommen, statt Neid und Frust, Freude als Segen erleben und statt Streit nur Lust, frei sein, Hass zu Grabe tragen, Leid vergessen, wie Themen aus schwarzen Tagen, die meist nur stressen, Gedanken sind high, brechen Schranken entzwei, nichts hält mich mehr hier und so tanz’ ich mich frei, es sieht übel aus im Land, ich breit’ die Flügel aus am Strand, und geb’ die Zügel aus der Hand: Ich kann fliegen. Cuts: „Wenn ich das Mikro nehm’, nur um zu sagen, was ich fühl’.“ Ich hebe ab, steige auf, alles wird so leicht, entflieh’ der Wirklichkeit, Vergang’nes wirkt so seicht, ein kurzer Blick zum Himmelszelt trieb mich raus, von hier oben sieht die Welt einfach friedlich aus, im Schutze leichter Wärme umgreif’ ich Sterne, und durchstreife gerne Länder in weiter Ferne, Probleme am Boden erscheinen so winzig klein, Vögel führen mich hier oben, es kann noch so windig sein, und über den Wolken ist Freiheit grenzenlos, hier finde ich Einheit und denk’ famos, Gebrechen vergessen, abgelegt was unten Last war, und Leute, die stressen, ich bin unantastbar. Was will ich noch mehr? Ich verfüg’ über Zeit, wenn ich über Hügel gleit’, Glück mir Flügel verleiht, Unruhe wird vertrieben, mein Kopf ist leer, ich kann fliegen, hier oben, nichts stoppt mich mehr, keine Mauern versperr’n die Sicht auf Sternenlicht, seither für mich ’ne Welt, die mehr verspricht, in der Unendlichkeit, hab ich nun endlich Zeit, Blick schweift unendlich weit: Ich kann fliegen. Cuts

about

Als Künstler wandert man stetig auf schmalem Grat zwischen Stratosphäre und Scheitern. Mit „Blätterwald“ geht Rask in die Vollen und schießt in Kooperation mit 360 Grad Records, dem legendären Label rund um die Heidelberger Hip-Hop-Pioniere Torch & Toni-L, sein neuestes Werk in die Umlaufbahn.

Blätterwald schließt den Kreis von den ersten Anfängen bis zum fertigen Lebenswerk des Köln-Münsteraner Rap-Veteranen. In 17 Anspielstationen präsentiert der 40-jährige ein Destillat aus seiner Gedankenwelt zwischen Reminiszenzen an die Vergangenheit, persönlicher Standortbestimmung im Jetzt und Liebe zu Hip-Hop. Blätterwald steht dabei als Sinnbild für eine Kiste voll mit Zetteln, Textbüchern und Schreibblöcken ganz hinten im Kleiderschrank. Hunderte Seiten, vollgeschrieben mit Gedanken, Ideen, Reimen, Texten, Skizzen, Entwürfen, Fragmenten. Über Jahrzehnte zusammengetragen, sortiert, archiviert, vergessen, wiederentdeckt.

Mit Lyrics voller verschachtelter Reime und Querverweise atmet das Album in jeder Sekunde klassischen Hip-Hop-Spirit. Auch der Sound untermauert dies: Kompromisslos scheppernde Drums, peitschende Snares, massive Basslines und knisternde Samples weisen den Weg — fein abgeschmeckt mit liebevoll ausgewählten Cuts.

Produziert von Rask, Soundtrax (Breakin‘ All Records), Anbeater (We Keep Shit Dope Posse), Flanders, Onkel Dom und Doggy Brown. Gäste am Mic sind Boppo (Rhyme Travellers), Soundtrax, Onkel Dom und Tingwa.

credits

released December 19, 2019

Alle Texte von Rask. „Bitte melde dich“ Text von Rask und Boppo. „Insomnia“ Text von Rask und Soundtrax. „Damals wie heute“ Text von Rask und Tingwa. „Der Vibe“ Text von Rask und Onkel Dom.

Executive Producer: Sebastian Mertens

Aufgenommen von Rask im Producer Zimmer I-IV, Münster & Köln
Gemischt von Benny Breuning, Die Fette 1, Köln / www.diefette1.de
Gemastert von Marcus Wüst, kleine audiowelt, Heidelberg / www.kleineaudiowelt.de

Konzept: Rask
Design: Nik Birkemeyer

Fotos: Mirko Polo / www.mirkopolo.de
Rask-Tag: Jan Knüwer
Rask-Wildstyle: Boppo

Vinylherstellung: MY45 / www.my45.de

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Rask Münster, Germany

Rap-Veteran und trotzdem ein Hoffnungsträger, Peter Pan, jage Loops wie ein Kopfgeldjäger.

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